Sieht man einmal von Rajasthan und dem Taj Mahal ab, so ist der Norden Indiens vom westlichen Tourismus noch weitgehend unentdeckt. Zu laut, zu voll, zu arm, so lauten die gängigen Vorurteile. Ja, Indien ist eine ständige Reizüberflutung und vor allem dann, wenn man bei einem der vielen großen religiösen Festen wie der Durga Puja oder Duressa dabei ist, wird das Land endgültig zu einer Zumutung für die Sinne. Doch kaum hat man die Städte verlassen, findet man sich im ländlichen Indien in Szenerien wieder, die in ihrer Beschaulichkeit aus einem anderen Jahrhundert zu stammen scheinen. Vielfältiger kann ein Land kaum sein und eben das spiegelt sich in diesem Bildband wieder. Das Buch zeigt dem Betrachter Nordindien in all seinen Facetten. In Kalkutta führt er ihn zu den kolonialen Palästen der Briten, zum Blumenmarkt und in die Handwerkergassen, in denen Götterstatuen entstehen. Er nimmt ihn mit in die immergrünen und wunderbar ruhigen Teeplantagen Darjeelings und nach Varanasi, der ebenso quirligen wie heiligen Stadt am Ganges. Auch die wichtigsten UNESCO-Stätten kommen nicht zu kurz, seien es Nationalparks wie Kaziranga in Assam tief im Osten oder die erotischen Tempel von Khajuraho im Herzen des Landes. Im Nordwesten Indiens besucht das Buch Reisbauern und weißgoldene Sikhtempel, wandelt auf den Spuren der Beatles in Rishikesh, geht im Mussoorie in die Sommerfrische und reist mit den Pilgern bis zum Fuße schneebedeckter Gipfel des Himalaya.