Nähert man sich der Stadt auf dem Seeweg, so offenbart sie dem Reisenden ihr unverwechselbares Traumgesicht, das, einmal gesehen, nie wieder vergessen werden kann. Aber egal auf welchem Weg man in Lissabon ankommt, ob zu Wasser, Land oder Luft, sobald der Fuß des Besuchers das charakteristische weiße Kalksteinpflaster berührt und das Auge von den künstlerischen Kacheln an den Fassaden der Häuser bezaubert wird, zieht die Lichtgestalt unter Europas Metropolen einen unweigerlich in ihren Bann. Lissabon hat natürlich auch dunklere Seiten: Alte Häuser erscheinen dem Betrachter meist romantisch, haben für den Bewohner oft jedoch weit weniger Charme. Trotzdem, für echte Lisboetas gibt es außerhalb von Lissabon nichts, zumindest nichts von Belang. Die Stadt ist ihnen die Welt an sich, für sie gibt es keine Konkurrenz: »Sieben Hügel? Die haben wir, und alle Wege führen zu uns.« Holger Ehling hat sich mit vielen Lisboetas getroffen und mit ihnen über ihr Leben und ihre Sicht auf die Stadt gesprochen. Unter anderem streifen wir mit José Antunes durch die Geschichte der Stadt, freuen uns mit Ricardo Cortiço über die Begeisterung für Azulejos, die schönen Kacheln, sinnieren mit Mario Pacheco über den Fado, mit Joo Raimundo über den Fußball, genießen das süße Gebäck von Joo Castanheira, besuchen die Livraria Bertrand, die älteste Buchhandlung der Welt und tauchen im Gespräch ein in die vielen anderen Facetten, die Lissabon so lebens- und liebenswert machen.